Diese günstige Unterkunft für Backpacker und arme Gitarrenbauer wie mich ist die reinste Geldruckmaschine, meint Ekki. Damit hat er wohl Recht, denn die letzte Renovierung dieses Gästehauses dürfte noch zu Francos Zeiten gewesen sein. Wie früher schon geschrieben, sind die Einzelzimmer, die Nadav und ich haben, spartanisch eingerichtet. Stuhl, Bett und Schrank, das war’s. In den Schrank lege ich aber nichts rein, da er dermaßen nach Mottenkugeln stinkt, dass meine Klamotten sonst für immer verseucht wären. Ab und zu rieselt Kalk von den Wänden. Diese sind meterdick, und so dringt durch das kleine Fenster kaum Licht in meine Zelle. Das gesamte Haus ist trotzdem hellhörig wie nur was, jetzt gerade kann ich problemlos Nadav beim leisen Gitarrenspiel in seinem Zimmer schräg über den Flur hören. Irgendwann hatte er auch mal eine lokale Formenteranerin abgeschleppt und sich mit ihr vergnügt. Das muss mir seltsamerweise akustisch entgangen sein.
Zum Glück ist noch Vorsaison und es sind kaum Gäste da. Daher ist die Hausbar geschlossen und auch draußen am Pool findet kein Nightlife statt. Das alles macht das Hostal Pepe konkurrenzlos günstig. Für 20 Euro pro Person und Nacht kann man sich hier einquartieren. Das am Komfort gesparte Geld kann man dann in den unzähligen Cafés und Bars in Sant Ferran auf den Kopf hauen. In einigen davon gibt es gratis Wifi Internet, deshalb verbringen wir die meiste Zeit dort. Letztlich ist man fast nur zum Schlafen im Hostal, denn die Mittagspause verbringe ich lieber am Strand als in der engen Zelle. Gegenüber vom Hostal befindet sich noch die Fonda Pepe, wo es angeblich bald Frühstück geben soll, was dann im Preis inbegriffen ist. Mal sehen.
Nachtrag: das Frühstück ist einfach, aber reichlich, siehe Bild. Muss aber auch lange halten, bei unseren unkonventionellen Arbeitszeiten.