Hippies müssen Männer mit Bärten sein
Die Insel Formentera hat in den 70er Jahren so einige Hippies angezogen. Viele kamen aus Deutschland und haben hier ein neues zu hause gefunden. Junge Hippies – oder „Alternative“, wie man sie wohl mittlerweile nennt – habe ich noch nicht entdecken können. Merkwürdige ältere Typen mit langen Bärten, Sandalen mit Socken und Strohhut begegnen einem da schon häufiger. Wovon diese Nasen genau leben, weiß ich nicht. Aber einige von ihnen veranstalten hin und wieder sonntags einen „Hippiemarkt“ in der Ortschaft „El Pilar de la Mola“. Sie liegt am östlichen Ende der Insel, etwa 13 Kilometer entfernt von Sant Ferran. Die Strecke verläuft größtenteils schnurgerade, bis auf die letzten zwei Kilometer, die sich in engen Kurven auf 200 Höhenmeter hinaufschrauben. Das hat es in sich, besonders wenn am eigenen Fahrrad nur die mittleren Gänge funktionieren.
Der Markt selbst haut einen jetzt nicht vom Hocker. Vielleicht zwanzig Stände mit Schmuck, Tüchern, Schnitzereien und kleinen Bildern warten auf Besucher. Da hat jeder Touri-Ort an der französischen Atlantikküste mehr zu bieten. Aber egal, hier auf Formentera gibt es nichts Besseres und irgendwie kann ich es ja verstehen, dass sich diese deutschen Hippie-Nerds ein paar Euros dazuverdienen wollen. Aber schöne T-Shirts gibt es. Danach sind wir noch schnell zur Steilküste mit dem Leuchtturm geradelt und dann wieder die Serpentinen zurück in die Ebene. Auch das nur mäßig spaßig mit halb defekter Bremse.
Noch was Essen und ab nach hause
Auf dem Rückweg haben wir – das sind Nadav, Bruno und seine Freundin Julia – im Restaurant „La Tortuga“ halt gemacht und Abend gegessen. Der Koch ist deutsch, und daher gingen die Gerichte auch in diese Richtung. Ich habe mich für ein „Formenteraschwein in Apfel-Zimt Weißwein Sauce“ entschieden. Nicht spektakulär und schon gar nicht spanisch, aber es hat gut geschmeckt. Bruno und Julia haben auf einer heißen Steinplatte klein geschnittenes Rindersteak gegrillt. Dazu gab es einen Krug mit weißer und noch einen mit roter Sangria. Teufelszeuch.
Auf dem Heimweg hat sich meine Kopflampe wieder einmal prima bewährt. Dieses Teil hat wirklich den Outdoor-Oscar verdient. Es hat mich bisher weder beim Segeln, noch im Dschungel oder auf dem Hundeschlitten verlassen. Die Lampe braucht kaum Batterien, ist hell, kann aber auch gedimmt werden z.B. zum Lesen und hat einen Blinkmodus. Das alles kann über einen einzigen Knopf durchgeschaltet werden. Beim Radfahren im Dunkeln muss man sich lediglich entscheiden, ob man sie lieber verkehrt herum aufsetzt, damit nachfolgende Autos einen sehen können, oder ob man selbst etwas in Fahrtrichtung sehen möchte. Ich bräuchte also eigentlich eine Version mit zusätzlichem abnehmbarem rotem Rücklicht.