Abgesehen vom finalen Feinschmirgeln des Halses (man kann nie genug schmirgeln!) stand als nächstes die Kopfplatte an. Eine Les Paul hat ein Kopfteil, das wie ein aufgeschlagenes Buch aussieht. Daher auch die amerikanische Bezeichnung „Open Book Headstock“. Das bringt mit sich, dass es oben drin eine Kerbe gibt, die nicht so leicht herzustellen ist. Um das Holz dort gleichmäßig zu schleifen, habe ich mir diverse „Spezialwerkzeuge“ gebastelt. Was man nicht alles mit doppelseitigem Klebeband und Sandpapier veredeln kann…
Die restlichen Rundungen an der Seite können mit einem gebogenen Werkzeug oder dem Trommelschleifer bearbeitet werden. Dieser feine Spalt bleibt aber Fummelarbeit. Daher kamen hier besonders kleine Feilen zum Einsatz, wie man sie auch für die Einlegearbeiten aus Abalone verwendet. Mein Hals ist zwar aus Mahagoni, er hat aber einen Mittelstreifen aus dunklem Wengeholz. Der ist dann auch ständig gesplittert und ich musste ihn noch mehrfach mit Epoxi betupfen, damit die Risse wieder geschlossen waren. Eine optische Sache zwar nur, weil die Risse sehr klein waren, aber trotzdem nervig. Im nachhinein betrachtet hätte ich auf dieses vermaledeite Wengeholz besser verzichten sollen.
Die Kopfplatte braucht noch 6 Löcher für die Mechaniken. Man bohrt zunächst mit einem 8 mm Holzbohrer vollständig hindurch. Im zweiten Durchgang weitet man das Loch von oben mit einem 8,7 mm Bohrer. Das hängt natürlich von den verwendeten Mechaniken ab. Meine sind „Kluson Vintage Style“ (leicht grünliche Tulpengriffe) und haben Einschlaghülsen, die eben genau in das gebohrte Loch passen.